Eine Einrichtung zur Förderung der sozialen und persönlichen Integrität von Klein und Groß
INDIANISCHE SCHWITZHÜTTEN
NACH LAKOTA-TRADITION
Diese Veranstaltung beginnt Samstag um 10 Uhr und hat ein offenes Ende, da die sogenannte „Indian time “ gilt. Jeder bringt etwas zu Essen mit und packt es auf einen großen Tisch, so dass ein Buffet entsteht. An diesem Tag wäre es sinnvoll, keine anderen Termine mehr zu machen, um sich auf diese neue Erfahrung in Ruhe einlassen zu können. Es wird ein Teaching geben, um das Wissen um die Schwitzhütte zu erweitern und Informationen über die Hintergründe dieser traditionellen Zeremonie zu bekommen. Die Schwitzhütte wird nach der Lakota Tradition abgehalten, das ist eine von vielen Möglichkeiten, eine Schwitzhütte zu leiten. Das Erleben der vier Elemente Erde, Wasser, Feuer und Luft ist ein großer Raum, sich selbst neu zu erfahren und neue Blickwinkel zuzulassen. Da die Umgebung des Eichenhofes ein ruhiges, abgelegenes Umfeld inmitten von Natur und Bäumen bietet, besteht so auch die Möglichkeit, von den Alltagsgedanken und dem Alltagsgeschehen ein wenig Abstand zu gewinnen, um so die neuen Erfahrungen mit Ruhe wirken zu lassen.
Familienschwitzhütte:
Statt viele Kopfgesteuerte Gespräche zu führen, die oft immer wieder mit dem gleichen Ergebnis enden, kann eine Familie eine gemeinsame Hütte machen.
Wenn eine Familie ein Thema hat, welches sie besonders betrifft, können sie eine gemeinsame Hütte machen.
Wenn eine Familie für ein bestimmtes Familienmitglied bitten möchte, können sie eine gemeinsame Schwitzhütte machen.
Kinderschwitzhütte:
Bringt Kindern auf elementare Weise mit der Natur und der Kraft der Elemente in Verbindung
Frauenschwitzhütte:
Bringt Themen von Frauen zueinander, bringt Verbindung und weibliche Kraft, schafft Substanz und Widerstandskraft und hilft, zu sich selbst zu finden und die Kraft des Zusammenstehens zu empfinden. Schafft starke Verbindung zur Erde und den Elementen. Gibt Identität und Authentizität.
Allgemeine Info über die Schwitzhüttenzeremonie auf dem Eichenhof
Die Schwitzhütte ist ein fundamentaler Teil der indianischen Kultur und Religion. Sie wird, gemäß der uralten Tradition zu einem halbkugelförmigen Bau errichtet. In ihr verschmelzen die Elemente Wasser, Erde, Feuer und Luft mit den Empfindungen, Gebeten und Wünschen aller Anwesenden. Begleitet von uralten Gesängen finden Reinigung und Verwandlung ihren Weg. Es gibt alte Regeln, die nach traditioneller Art befolgt werden, um den Respekt vor der Kultur zu wahren und um an anderen Kulturen interessierten Menschen diese indianische Tradition näher zu bringen.
Die Schwitzhütte symbolisiert die Erde, in die wir zurück kehren, um zu beten, uns zu reinigen, uns zu heilen, um innerlich wieder neu geboren zu werden (Erneuerung), alte Muster loslassen, um neuem, uraltem Wissen wieder Raum zu geben. Der Mittelpunkte der Schwitzhütte, also dort, wo die heißen Steine hineinkommen dort wird der Mittelpunkt der Erde symbolisiert. Von dort aus können wir Kontakt zu dem alten Wissen, zum Geist, zum Universum, zu unserem Herzen bekommen.
Das Feuer symbolisiert die Sonne und steht für die Flamme, die von Generation zu Generation weiter gereicht wird. Zwei Astgabeln, die mit einem Stock verbunden werden, bilden den Altar. Dieser symbolisiert den Mond. Er wird aus 24 Stöcken, 12 für den Tag, und 12 für die Nacht, kreisförmig angeordnet . Dort steht die heilige Pfeife, die die Verbindung zwischen Geist und Mensch (Materie) symbolisiert und mit deren Hilfe der Mensch in Verbindung mit dem Universum gehen kann, mit geistiger Energie. Der Weg zwischen Feuer und Schwitzhütte darf nicht gekreuzt werden, sobald das Feuer entzündet ist. Die Hütte ist mit 16 Weidenstäben mit der Erde verbunden. Diese Zahl symbolisiert den ewigen Kreislauf von Sterben und Werden.
Tabaccoties sind kleine Stoffvierecke, die mit Tabak gefüllt werden und dann mit einem Faden zugebunden werden. Sie werden vor der Hütte angefertigt und enthalten unsere innersten Wünsche und/oder Gebete. Derjenige, der Wasser aufgießt, bestimmt, wie viele Tabaccoties gemacht werden sollen. Sie werden in den Farben der vier Himmelsrichtungen schwarz (Westen), rot ( Norden), gelb ( Osten), weiß ( Süden), und den Farben des Himmels und der Erde angefertigt d.h. blau (Universum) und grün ( Erde). Sie werden während der Zeremonie um den Hals getragen und anschließend dem Feuer übergeben. Dieses trägt die Gebete nach oben und sorgt damit dafür, dass die Wünsche/Gebete Wirklichkeit werden.
Vor dem Eintreten in die Hütte werden die vier Himmelsrichtungen gegrüßt. Das Betreten der Hütte geschieht in gebückter Haltung auf allen Vieren, um die Verbindung zu den Tieren zu symbolisieren.
Das Wort „Mitakuye oasin“ bedeutet, „ Alles ist in Verbindung miteinander“. Es wird beim Eintreten in die Hütte, beim Herausgehen und auch vor dem Öffnen jeder „Tür“ gebraucht. Eine Reinigungszeremonie hat vier „Türen“. Die Hütte ist mit vier Lagen Decken abgedeckt. Die Decken am Eingang können die Hütte somit geschlossen und wieder geöffnet werden. Dies geschieht demnach viermal in einer Reinigungszeremonie. In der Hütte bewegt man sich im Uhrzeigersinn. Man kann zu jeder Zeit heraus, wenn man sich dafür entscheidet. Man entscheidet immer und zu jeder Zeit selbst, ob man bleibt, oder die Hütte verlassen möchte.
Es werden Kräuter verwendet, die auf die heißen Steine gelegt werden. Die aus dem Feuer geholten, glühenden Steinen werden in die Mitte der Schwitzhütte auf eine bestimmte Weise gelegt. Die Kräuter, meistens Süssgras, Zeder und Salbei verströmen einen besonderen Duft in der Hütte. Die Feuerleute geben die Steine aus dem Feuer in die Hütte, nachdem sie sie mit Tannenzweigen abgefegt haben.
Ist eine Frau in der Mondzeit, d.h. wenn sie ihre Regel hat, geht sie nicht in die Hütte. Sie braucht es nicht, da sie sich selbst reinigt durch das Loslassen der monatlichen Blutung. Sie kann in die Mondhütte gehen, die gegenüber der Schwitzhütte ist und die anderen von dort aus begleiten. Sie bekommt auch Steine, aber nur so viele, dass sie nicht friert.
Das Wasser wird auf die Steine gegossen. Manchmal wird in der Hütte nach der zweiten Tür die Pfeife geraucht. Roter Weidenrindentabak/ indianisch Kinnikinik), keine Drogen! Und es wird auch nur gepafft. Im Rauch sind die Wünsche und Gebete der Person, die die Pfeife geladen hat. Diese werden durch den Rauch nach oben getragen.
Beim Verlassen der Hütte sind die Sinne sehr geschärft. Wir können sehr klar sehen, klar, fühlen, klar hören und denken. Wir sind besonders tief mit uns selbst verbunden, mit unserem inneren Wesen, mit unserem eigenen Herzen. Wir spüren viel stärker die Verbindung zu anderen Menschen und auch zur Erde.